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5 Glaubenssätze, die du vor dem Lesen vergessen solltest // Plane deinen Bucherfolg 13

Weißt du, wer mich am häufigsten ausbremst? Ich selbst. Ich stelle mir Beine, lege mir Steine in den Weg und erkläre mir, dass etwas nicht geht. Das war schon immer so und hat sich auch nicht dadurch geändert, dass ich Erfolg mit dem habe, was ich tue. Etwas ist heute allerdings schon anders: Ich nehme es bewusst wahr, wenn ich das tue. Meistens zumindest.

Die größten Felsbrocken, die wir uns unserem Leben überwinden dürfen, sind Weisheiten, die wir in unserem Kopf ständig wiederholen. Das fängt im Kindergarten an (Jungs spielen nicht mit Puppen.), geht in der Schule weiter (Ich bin einfach nicht gut in Mathe.) und setzt sich ins Erwachsenenleben fort (Kind oder Karriere. Wenn man beides macht, kommt eine Sache zu kurz.).

Ich bin ziemlich sicher, dass dir noch weitere Glaubenssätze einfallen, die dein leichtes Leben interessanter gestalten. Und ich will hier gar nicht lang und breit über sie reden. Das haben andere schon viel besser getan.

Was ich dir zu Beginn dieses Buches mit dem Hinweis auf dieses nervige Grundsummen zeigen möchte, ist Folgendes:

Es ist normal, Gedanken zu haben, die dich ausbremsen. Wir alle haben sie. Irgendwann einmal hat sie jemand in unserem Kopf gepflanzt. Es wäre an dieser Stelle leicht zu behaupten, dass dafür Medien, unsere Eltern und Lehrer verantwortlich waren. Aber eigentlich brauchen wir für diesen Mist niemand anderen. Wir schaffen es in der Regel ziemlich gut selbst, uns mit Worten in eine Ecke zu drängen, in eine Schublade zu stecken, uns davon abzuhalten, erfolgreich zu sein.

Das habe ich schon zu Beginn dieses Textes geschrieben. Und weil sich damit ein Kreis schließt und das ein schöner Abschluss für diese Einleitung ist, geht es jetzt weiter, mit fünf Glaubenssätzen, die ich sehr oft höre, wenn ich mit anderen Menschen über das Thema Planung spreche.

Das Leben kommt eh anders.

Life is what happens while you’re busy making other plans.

Kennst du diesen Spruch von John Lennon? Er stimmt, oder? Wir nehmen uns etwas vor und dann wird as Kind krank oder wir werden gekündigt oder es regnet oder die Waschmaschine geht kaputt oder die Katze bringt einen Vogel mit in die Wohnung oder der Kaffee ist alle oder die beste Freundin wird von ihrem Mann betrogen.

Und genau deshalb, weil solche Dinge einfach ständig passieren, macht es überhaupt keinen Sinn zu planen, richtig?

Ja, das war eine leicht durchschaubare Frage. Wir sind ja nicht hier, weil das stimmt.

Wenn du diese Gedanken in deinem Kopf hast, dann hoffe ich so sehr, dass du am Ende dieses Buch vielleicht noch einmal zu diesem Kapitel zurückkehrst und der erste Absatz keine Angst mehr in dir auslöst, sondern ein zufriedenes Lächeln auf deine Lippen legt.

Denn weißt du was das Problem ist, wenn wir so denken? Wir lassen uns vom Leben herumschubsen. Wenn wir immer nur auf das Reagieren, was im Außen passiert, sind wir nichts weiter als ein kleiner Ball, den sich Familie, Freunde, Politiker, Arbeitgeber, Kassiererin und Postbote zuspielen.

Natürlich gibt es Dinge, die unvorhergesehen passieren. Und zwar jeden einzelnen Tag. Auch bei mir. Manchmal heiße ich sie mit offenen Armen willkommen, manchmal verfluche ich sie. Und ja, sie verändern meine Pläne. Die Baustelle unter meiner Wohnung zwingt mich seit fast zwei Jahren, meine Hörbuchpläne zu schieben. Das ist ärgerlich, aber ich kann es nicht ändern, weshalb ich zum Einen sonntags aufnehme und zum anderen andere Dinge aus meinem Plan vorziehe.

Und das kann ich nur deshalb tun, weil ich einen Plan habe. Hätte ich mir nicht schon Ende Dezember vorgenommen, was ich im folgenden Jahr schaffen möchte, wüsste ich nicht, wie ich die fehlende Hörbuchaufnahmezeit mit anderen Schritten füllen sollte. Klar, mir wäre schon etwas eingefallen, aber so habe ich es direkt gewusst.

 Ein Plan ist ein Grundgerüst. Und ja, es gibt Dinge, die dieses Gerüst zum Einsturz bringen können. Aber manchmal brauchen wir nur einen Moment innehalten oder auf eine andere Stufe zu klettern, wenn im Außen etwas passiert, womit wir nicht gerechnet haben.

Und dann ist da noch die Sache mit dem Einplanen des Unvorhergesehenen. Aber dazu kommen wir später.

Planen macht keinen Spaß.

Ich weiß gar nicht so genau, was Menschen im Kopf habe, die solche Sachen sagen, denn für mich ist das Planen ein einziges Träumen. Jeden Tag, aber besonders in jeder Woche und in jedem Monat und in jedem Quartal und Jahr genieße ich es, mir Zeit zum Planen zu nehmen. Es ist wie ein Gespräch mit meinem zukünftigen Ich.

So gerne ich im Hier und Jetzt lebe, so toll finde ich es doch, mir auszumalen, wer ich morgen sein kann. Was ich morgen erreicht haben kann. Als ich 2018 mit dem Planen angefangen habe, wollte ich Autorin sein. Dieses Ziel im Kopf zu haben und die einzelnen Schritte auszuarbeiten, die mich zu diesem Ziel bringen würden, war so unglaublich schön.

Und das ist es bis heute. Planen macht Spaß, weil du dir beim Planen deines Autorenerfolgs einen Weg ausarbeitest, der dich deinen Traum leben lässt. Genieße diese Momente. Auch sie sind wichtige Schritte auf deinem Weg. Oft erkenne ich erst beim Planen, was alles möglich ist, wie etwas funktionieren kann, von dem ich bisher nur … ja, genau … geträumt habe.

Ich erreiche meine Ziele eh nicht

Okay, das ist ein hartnäckiger Satz, denn er beruht auf Erfahrung. Wenn du wirklich schon oft gescheitert bist, wenn du dir etwas vorgenommen hast, dann werden sich diese Worte sehr fest in deinem Kopf verankert haben. Es ist sehr demotivierend an die Ziele zurückzudenken, die wir nicht erreicht haben.

Vielleicht hast du noch immer nicht dein Wunschgewicht, den Traumjob nicht bekommen oder bist schon dreimal durch die Führerscheinprüfung gefallen. Das nervt und je öfter diese Dinge passieren, desto weniger glauben wir an uns. Und umso häufiger geht es auch schief.

Das Ding ist, ich kann dir schon jetzt versprechen, dass du auch als Autorin deine Ziele nicht erreichen wirst. Nicht so, wie du es dir anfangs überlegt hast. Manche werden komplett an dir vorbeiziehen. Vielleicht reicht das erste Buch nicht, um von seinen Verkaufserlösen leben zu können. Vielleicht brauchst du doch länger, um es überhaupt zu schreiben.

Jeden einzelnen Tag wirst du an Grenzen stoßen, auf die du keine Lust hast. Du wirst scheitern.

Vermutlich hältst du mich jetzt für eine Null in Sachen Glaubenssatz-Ausräumen, aber ich bin ja noch nicht fertig.

Ich möchte dir gern zwei Fragen stellen:

1. Auf dem Weg zu einem Ziel, das du nicht erreicht hast, was hast du da alles gelernt?

2. Welche Zwischenziele hast du erreicht?

Wenn ich mir vornehme, 3.000 Wörter zu schreiben, aber nur 1.500 schaffe (weil zum Beispiel die letzte Schulstunde ausfällt), habe ich doch trotzdem 1.500 Wörter geschrieben. Ich hätte sie aber nicht geschrieben, wenn ich mir für diesen Tag nicht vorgenommen hätte, 3.000 Wörter zu schreiben. Denn vielleicht hätte ich, wenn ich am Morgen nur vage auf meiner ToDo-List notiert hätte, dass ich heute schreiben möchte, erst die Wäsche gemacht und meine Lieblingsserie geguckt. Und dann, oops, kommt das Kind eine Stunde früher nach Hause und wieder hatte ich keine Zeit zum Schreiben.

Das ist Frage Nummer zwei. Frage Nummer eins ist fast noch wertvoller. Das ist dieses Insolventes-Unternehmen-Ding. Ein Unternehmer, der mit seinem Unverpackt-Laden keinen Erfolg hatte und das Geschäft schließen musste, hat trotzdem eine Menge dabei gelernt. Zum Beispiel wie man Ware einkauft oder mit Kunden spricht, eine Gewinn-und-Verlust-Rechnung erstellt und Schaufenster dekoriert.

Das ist beim Schreiben genauso. Selbst wenn – oder gerade wenn – dein erstes Buch von den Leserinnen zerrissen wird (hoffentlich von Testleserinnen, aber das ist ein anderes Thema in einem anderen Buch) … Also, wenn dein erstes Buch alles andere als gut ankommt, darfst du Kopf und Augen ganz weit öffnen, um zu lernen. Was fehlt deinem Text? Wie kannst du besser werden? Doch nicht nur das. Schon beim Schreiben hast du so unglaublich viel gelernt, dass das nächste Buch nur besser werden kann.

Anmerkung: Das klappt natürlich nur, wenn du dein Ego zuhause lässt und dich fürs Lernen öffnest.

Fazit: Ziele erreichen ist gar nicht das Ziel. Ziele sind Leuchttürme in der Ferne, auf die wir zusteuern. Und auf dem Weg zu ihnen machen wir Millionen Schritte, die uns wachsen lassen. Wenn wir diese Schritte bewusst gehen, erkennen wir, dass jeder von ihnen ein Ziel ist.

Ich weiß doch nicht, was ich morgen will.

Das ist okay. Du darfst es rausfinden. Wenn du keine Ahnung hast, wo du eigentlich hin möchtest, dann ist genau jetzt der Moment, es in Erfahrung zu bringen. Nimm dir einen Moment Zeit und überlege dir, was du eigentlich willst. Spiegel-Bestseller-Autorin werden oder dein Leben aufschreiben, weil du es für dich reflektieren möchtest?

Wir alle gehen unseren eigenen Weg. Die Ziele der anderen mögen zwar verlockend erscheinen, aber es sind nicht unsere Ziele. Du darfst ganz für dich darüber nachdenken, was du erreichen möchtest, was Erfolg für dich bedeutet. Und von diesem Punkt aus kannst du planen.

Und vielleicht ist dein erstes Ziel genau das: Herausfinden, was du willst.

Auch das kannst du planen, indem du dir Gedanken darüber machst, wie du es herausfinden könntest. Schritte auf dem Weg dorthin könnten Gespräche mit anderen Autoren sein oder das Lesen von Büchern oder das Besuchen von Buchmessen. Oder alles zusammen und noch mehr.

Nimm dir Zeit, um deine Träume zu entdecken. Denn die Wahrheit ist, dass Pläne nur dann Sinn machen, wenn sie uns zu einem Ort führen, an dem wir sein wollen.

Zum Planen bin ich zu chaotisch.

Ich habe schon so oft den folgenden Satz gehört:

„Ich bin nicht so strukturiert wie du. Ich bin einfach zu chaotisch.“

Fast jedes Mal verkneife ich mir ein lautes Lachen. Manchmal lasse ich es auch raus. Meiner Mama würde es wohl ähnlich gehen, wenn sie zurückdenkt.

Ich bin die typische kreative Chaotin. In vielen Bereichen fällt mir das auch immer noch auf die Füße. Zum Beispiel, wenn mal wieder die Wäsche in der Maschine liegen bleibt oder ich beim Segeln die Leinen nicht ordentlich geklärt habe.

Zu sagen, dass man zum Planen zu chaotisch wäre, ist in etwa so, als würdest du behaupten, zum Essen zu hungrig zu sein.

Wir alle brauchen Strukturen und Grenzen und ja, auch Regeln, um uns zurechtzufinden. Ich fange jetzt nicht vom Straßenverkehr oder so an. Und ja, es gibt viele Regeln, an die ich nicht nicht halten will (damit meine ich nicht den Straßenverkehr.).

Ich habe mit achtzehn angefangen, mein Abi nachzumachen. Im Fernstudium. Ohne Planung. Mal hier, mal da. Nebenbei habe ich eine Ausbildung gemacht und war halt achtzehn.

Erst nach vier Jahren habe ich endlich angefangen, mir einen Plan zu machen. Genau zu überlegen, wann ich was fertig haben möchte. Zwei Jahre später hatte ich das Zeugnis in der Hand.

Ich kann ja nur für mich sprechen, aber ich bin zu chaotisch, um ohne Plan irgendetwas zu erreichen.

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