Ideen(entwicklung) // Plane deinen Bucherfolg 26
Ideen haben wir viele. Ständig. Manche schaffen es, uns so sehr zu fesseln, dass wir sie weiterverfolgen, in die Tat umsetzen wollen. Doch es passiert nichts. Wir fangen einfach nicht an. Bei mir ist das so, wenn ich nicht weiß, was ich als nächstes tun soll, damit aus der Idee etwas Reales wird.
Grobe Vorstellungen aufschlüsseln
Wenn ich Dinge dieser Art plane, ist es deshalb essentiell, dass ich zunächst einen genaueren Blick auf diese Idee werfe. Und dabei ist es egal, wie groß sie ist. Will ich ein Buch schreiben oder vom Schreiben leben? Beides sind Ideen, und ja, Ziele, die sehr schwammig sind. Oder wie würdest du anfangen?
Deshalb darfst du dir Zeit einplanen, um diese Ideen zu entwickeln. Machen wir das an einem Beispiel:
Du hast die Idee, ein Buch über die Vergangenheit deiner Großmutter zu schreiben. Das ist sicher spannend, klingt aber auch nach einer Menge Arbeit und vielen Fehlern, die man machen kann. Keine Angst, du wirst auf jeden Fall etwas falsch machen, egal, wie gut du dich vorbereitest.
Du wirst sie aber besser verstehen und aus ihnen lernen können, wenn du dich vorher umfassend mit der Idee auseinander gesetzt hast.
Vermutlich weißt du inzwischen, dass es nicht reicht, in deinen Planer zu notieren: 12.08. – 22.12. Buch über Oma schreiben.
Das darf da natürlich stehen, aber es reicht bei weitem nicht. Vor dem 12.08. solltest du wissen, wie das Bücher schreiben überhaupt funktioniert, was genau du schreiben möchtest und was du dafür brauchst.
Und dafür darfst du dir Zeit einplanen:
01.07. 1h Brainstorming Buch Oma
02.07. 2h Idee Buch Oma weiterentwickeln
03.07. 1h Buch Oma: Was fehlt mir, um anzufangen?
So abstrakt darf die Planung am Anfang sein. Du weißt ja noch gar nichts Konkretes. Also, ja, vielleicht ein paar Details, aber führen Sie dich zu einem vollständigen Buch?
Wenn du dir Zeit einplanst, um eine Idee zu entwickeln, dann weißt du, was der nächste Schritt ist. Am 01.07. zum Beispiel das Brainstorming.
Ja, Andrea, magst du jetzt denken, wenn ich aber meinen Juli plane und vor dem Brainstorming gar nicht weiß, was ich in diesem Monat alles mache, wie soll das bitte funktionieren?
Ganz einfach. Du blockst dir Zeit für das Buch. Und wenn du die nächsten Schritte sind, füllst du diese Blocks mit Inhalten. Aber dazu kommen wir später.
Recherche
In der Regel wissen wir also nicht, wie wir ein Ziel erreichen. Und deshalb steht bei neuen Dingen immer die Recherche. Bleiben wir bei dem Buch über deine Großmutter. Im Brainstorming ist dir vielleicht aufgefallen, dass du zwar total Lust darauf hast, über ihr Leben zu schreiben, aber gar nicht wirklich weißt, wie das funktionieren soll. Deswegen sehen deine nächsten Schritte vermutlich (oder hoffentlich) nicht vor, dass du direkt mit dem Schreiben von Kapitel eins startest, sondern eine Mischung aus den folgenden Aktivitäten:
Neue Skills lernen
Weißt du schon, wie man ein Buch schreibt? Wie man die Worte so auf die Tage verteilt, dass in einer bestimmten Zeit so viele zusammenkommen, wie man braucht?
Oder wie man Interviews führt, sich während derer Notizen macht, die man später wiederverwenden kann, ohne massig Zeit beim Entschlüsseln von Hiroglyphen zu verlieren?
Alles, was wir zum ersten Mal machen, dürfen wir lernen. Und ja, Learning by Doing ist oft ein Option und in der Regel läuft es sowieso darauf hinaus, dennoch hilft es uns, wenn wir theoretisch wissen, was wir tun.
Das bedeutet eventuell, dass du zunächst einen Schreibkurs belegen solltest. Oder lernst, wie du mit zehn Fingern über die Tastatur deines Computers fliegst. Oder wie du mit einem Schreibprogramm arbeitest.
Bitte erwarte nicht von dir, dass du schon jetzt alles kannst. Es wäre ziemlich schräg, wenn das so wäre, denn immerhin ist es ja ein Beruf, Autorin zu sein. Natürlich liegt es vielen im Blut, das heißt aber nicht, dass sie es fachlich sofort umsetzen können.
Und weil das so ist, darfst du für dieses Lernen Zeit einplanen. Wenn du während deiner Ideenentwicklung erkannt hast, dass du super langsam schreibst, darfst du die weißen Blöcke im Juli mit dem Erlernen der Zehn-Finger-Technik füllen.
Bücher lesen
Bleiben wir bei dem Buch über deine Großmutter. Zu jeder guten Recherche gehört, Bücher zu lesen. Wenn du ein Buch schreiben willst, ist das sogar essentiell. Wenn Autoren lesen, tun sie das ganz anders, als jemand, der nur zur Unterhaltung liest.
Vielleicht hast du schon viele Biografien gelesen und fühlst dich als Experte. Doch hast du diese Bücher mit dem Hintergedanken gelesen, selbst so ein Buch zu schreiben? Oder kam dir dabei nur die Idee?
Wenn du jetzt die Memoiren von jemandem in die Hand nimmst, wirst du Inhalt, Schreibweise und Aufteilung der Geschichte ganz anders wahrnehmen. Du wirst auf viele Details achten, die dir bisher entgangen sind. Und du wirst kritischer sein. Was gefällt dir? Was magst du nicht?
Die Bücher anderer Autorinnen zu lesen, bedeutet nicht, sie kopieren zu wollen, es genauso wie sie zu machen. Nein, wir dürfen auf diese für uns herausfinden, wie wir unsere Bücher schreiben wollen.
Mehr
Es gibt viele weitere Aspekte, die bei der Entstehung eines Buches wichtig sind. Dinge, für die du Zeit brauchst. Zeit, die du nur hast, wenn du sie dir nimmst.
Dazu zählt das Kennenlernen neuer Menschen. Sich mit Autoren, Leserinnen und Bloggerinnen zu vernetzen, ist unheimlich wertvoll und deshalb auch zeitaufwendig. Du darfst diese Zeit in deinem Plan fixieren. Hierfür eignen sich tägliche Aufgaben super, denn es ist ein stetiger Prozess.
Aber auch das Kontaktieren von Menschen, die dir konkrete Informationen liefern können, darfst du planen. Wann rufst du sie an? Wann trefft ihr euch für ein Gespräch? Wann schreibst du die E-Mail an deinen Cousin, der vor Jahren mit deinem Großvater zusammengelebt hat?
Das kannst du alles nebenbei erledigen, klar. Aber es fühlt sich viel besser an, wenn du es planst.
Und vielleicht ist dir beim Entwickeln deiner Idee bewusst geworden, dass du noch keinen Platz zum Schreiben hast, dein Laptop keine drei Minuten ohne Akku leben kann oder du deine Omi erst einmal fragen solltest, ob sie überhaupt Lust auf so ein Buch hat.
Plane die Zeit, um all diese Dinge zu erledigen.
Denn weißt du, was sonst passiert? Du bist frustriert, weil du nicht vorankommst. Weil immer wieder ungeplante (aha) Dinge dazwischenkommen.
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